Was die Zahlen bedeuten
Was viele Cricket-Laien beim Lesen eines Cricket-Ergebnisses irritiert, sind Angaben wie „100‑2“, die mit dem Ausspruch „was, so deutlich?“ kommentiert werden. Man ist gewohnt, wie beim Fußball, die Punkte beider Mannschaften nebeneinander gestellt zu erhalten. Das geht beim Cricket natürlich nicht, oder besser gesagt, das ginge zwar schon, wäre aber wenig hilfreich. Warum?
Da in jedem Innings, sprich Schlagdurchgang (welches meist ein paar Stunden dauert), jeweils nur die Schlagmannschaft punkten kann und viele Runs erzielt werden, geschieht es fast zwangsläufig, dass es im ersten Innings des Spiels irgendwann mal 100 zu 0 steht. Viel wichtiger ist die Information, wie viele Schlagleute schon aus sind, da bei 10 ausgeschiedenen Spielern das Innings vorbei ist und das Schlagrecht damit wechselt.
In dem obigen Beispiel wären also zwei Batsmen ausgeschieden. In der „Cricketsprache“ heißt das dann „100 runs for (the loss of) 2 wickets“ oder einfach „100 for 2“. Als alternative Schreibweise findet man auch „100/2“, also mit Schräg- statt Bindestrich.
Sobald das Innings zu Ende ist, also 10 Schlagleute ausgeschieden sind, wird dies als beispielsweise, „245 all out“ oder schlicht „245“ angegeben. Das „all out“ darf man hier natürlich nicht in dem Sinne verstehen, dass alle elf Spieler aus sind, sondern eben nur die zehn benötigten zum Beenden des Innings.
Zu allem Überfluss gibt es aber auch viele sogenannte Limited-Overs-Matches, in denen ein Innings spätestens nach einer festgelegten Overanzahl (jeweils 6 Würfe/Bälle) beendet ist, beispielsweise 20, 40 oder 50 Over (wenn nicht schon vorher 10 Batsmen ausgeschieden sind). Hier ist es also sinnvoll, die bereits absolvierten Over anzufügen: 218‑6 (45.5 overs). Als Zusatz-Information findet man diese Angabe aber auch bei (over-unlimitierten Spielen („45.5“ bedeutet hier nicht 45 und ein halbes Over, sondern 45 Over und 5 Bälle).
Am Ende des Innings, mit oder ohne Over-Limitierung, kommt es aber nur auf die Zahl vor dem Strich an, die Runs.