Schiedsrichter bringen Taylor um verdienten Century
Im zweiten Spiel des Cricket World Cups zwischen Australien und England in Melbourne war die Entscheidung zugunsten der Gastgeber schon lange gefallen. Doch der englische Batsman James Taylor stand bei seinem World-Cup-Debüt mit 98 Runs kurz vor einem persönlichen Triumph. Die Schiedsrichter aber, in Unkenntnis der internationalen Spielbedingungen, brachten ihn um diese Chance, als sie die Bestimmungen rund um das DRS (Decision Review System) falsch anwendeten.
Zunächst hatte der Schiedsrichter auf Aus durch LBW gegen Taylor entschieden. Dieser verlangte daraufhin die Überprüfung dieser Entscheidung mittels DRS, in diesem Falle mit Hilfe von „Hawk-Eye“, die zu seinen Gunsten ausfiel. Damit hätte die Welt für ihn eigentlich wieder in Ordnung sein müssen. Doch obwohl die internationalen Turnierregeln eindeutig bestimmen, dass der Ball auch in so einem Fall mit der ursprünglichen Aus-Entscheidung tot bleibt, also weder im Nachhinein Runs erlaufen werden können noch ein Batsman ausscheiden kann, ließen die Schiedsrichter einen Run-Out-Appeal gegen Taylors Partner James Anderson untersuchen. Und da dieser „zu spät“ hinter die Linie gekommen war, entschieden sie entsprechend auf Run Out. Da dies gleichzeitig das zehnte Wicket gegen England war, war damit auch das Spiel vorbei.
Schon bald nach dem Spiel entschuldigte sich der Cricket-Weltverband ICC bei der englischen Mannschaft für diese Fehlleistung.
Und natürlich wurde England dadurch auch um eine etwas bessere Net-Run-Rate gebracht. Wenn das am Ende mal nicht entscheidend wird.